Hallo Ihr,

mittlerweile ist wieder rund eine Woche vergangen, inzwischen habe ich die anderen getroffen und zu acht machen wir Yucatan und Chiapas unsicher.

Die Strassen sind hier deutlich besser, die Bodenschwellen seltener, die Beschilderung irgendwie nachvollziehbarer, zumindest bis man nach Chiapas kommt - hier springt unser Van nur noch vor Freude bzw. der Topes.
Chichen Itza
Chichen Itza (01.12.)

Am Sonntag ging es los von Cancun nach Chichen Itza, einer der herausragenden Maya-Städte. Gegen drei kamen wir dort an, blieben gut zwei Stunden bis zur Däm-merung. Da schlug das Fotografenherz höher, vor allem, als die Sonne langsam un-terging und alles von warmen Sonnenlicht gestreift wurde.

Alte Mayastaetten haben drei Dinge gemeinsam: sie sind riesig, das meiste ist noch gar nicht ausgegraben und man kann immer irgendeine Pyramide besteigen. Was heisst kann ... da ist ein richtiger innerer Zwang, dies zu tun. Dabei verfärbt sich die Farbe des T-Shirts immer irgendwie... Vor allem ist es hier auf Yucatan wesentlich wärmer und vor allem feuchter als im Hochland.

Auch zum Übernachten haben wir was Tolles gefunden, 500m von den Ausgrabungen entfernt, konnten wir in einem Hotelgarten campieren, mit Swimmingpool, Kochge-legenheit usw. Gerade das mit dem Garten ist wichtig. Beim Ausstieg waren wir um-lagert von ca. 1 Dutzend Maya-Mädchen, die verschiedene Artikel loskriegen wollen. Nachdem vieles aus Platzgründen auf dem Dach verstaut ist, braucht das Ausladen seine Zeit - immer umschwärmt von den Mädels. Gegenüber campieren an der Stras-se ein paar Amis: 8 Riesen-Wohnmobile in Form einer Wagenburg, von einer Stelle abgesehen (sonst laesst sich die "Wagenburg" nie wieder auflösen), sind zwischen den einzelnen Kästen keine 5 cm - auch eine Art, für Sicherheit zu sorgen. Aber ehrlich gesagt, den Hotelgarten ziehe ich da vor.

Merida (02.12.)Merida

Die Fahrt nach Merida zieht sich etwas, im Gegensatz zum Hochland sieht man entlang der Strasse meist wenig Interessantes, nur Dickicht, ab und an ein paar Hütten. Merida selbst ist da ein krasser Gegensatz. Im letzten Jahrhundert reich geworden durch den Anbau und Export (Weltmonopol) von Sisal, hat dieser Ort eine gewisse koloniale Vergangenheit mit einigen Herrenhäusern. Vom Campingplatz aus hatten wir ein Hotel gebucht. Aber erst haben wir zwei Stunden gebraucht, um in die Stadt reinzukommen, eine weitere Stunde, um aufgrund der ganzen Baustellen zumindest in Hotelnähe zu kommen.

Here we were strolling around, wie die Amis sagen, waren in einem typischen Lokal essen, haben uns die traditionellen Tänze hier angeschaut ebenso wie die Kneipen.


Uxmal (03.12.)

Uxmal ist ein Vertreter des Puuc-Stils; hier sind die Wände der Maya-Bauten intensiv bearbeitet, man könnte das ganze auch Maya-Barock nennen. Die Pyramide des Zaubereres (Halboval) wurde laut Legende an einem Tag errichtet. Fleissig, fleissig! Kleine Frage am Rande: Warum um Himmels willen haben die Maya gerade hier eine 25.000-Einwohner-Stadt hochgezogen?! Kein Fluss, keine Zenote (Natürlicher Brunnen), nur Zisternen. War das der Grund, warum Uxmal nur relativ kurz bewohnt blieb? Interessant war hier zu beobachten, wie Archäologen Stein fuer Stein fotografieren, auspuddeln, registrieren, reinigen und dann versuchen, eine Pyramide, einen Tempel oder was auch immer zu rekonstruieren. Gut, dass wir so bald raus sind, da hält sich die Hitze noch in Grenzen. Mittlerweile besitze ich nur noch ein trockenes Hemd, eine Unterhose und reichlich Socken. Ach ja, und das gerade erworbene T-Shirt. Alles andere ist inzwischen feucht und riecht muffig. Zeit fuer eine Laundaria - es findet sich nur keine.

Auch in Campeche nicht, oder zumindest keine, die schnell genug ist. Campeche ist ebenfalls eine nette Kolonialstadt, etwas beschau-licher als Merida (vor allem mit weniger Touris). Das Hotel ist ziemlich alt, ein wenig heruntergekommen, hat aber ein ganz eigenes Flair.

Chiapas (04.12.)

Heute haben wir eine 400 km-Ham-merstrecke vor uns, hinauf in die Ber-ge von Chiapas. Dafür bleiben wir dann zwei Tage am gleichen Ort. Vor-her aber noch ein Stop bei Agua Azul. Hier hält es keinen mehr auf den Sitzen. Badesachen gepackt und nichts wie raus zu einem wunder-schoenen Fluss mit Wasserfällen und Stromschnellen rundherum. Hier lässt es sich aushalten. Aber die Kara-wane muss weiterziehen. Absolut einig sind wir uns, dass dies der ideale Platz fuer eine Maya-Stadt gewesen wäre. Links hinten war so ein komischer Huegel - wer weiss?

Es wird Nacht, die Fahrt durch Oco-songo nicht gerade ein Wunsch-traum. Schliesslich finden wir die Ranch, zu der wir wollen, einer Oase etwas abseits. Direkt an einem klei-nen See können wir unsere Zelte auf-schlagen, ca. 500 Meter von der Maya-Staette Tonina entfernt, wo es früher (wie von unseren vier Mädels mehrfach betont), das Matriarchat gab.

Tonina (05.12.)

Am nächsten Morgen nach Pfannkuchen zum Frühstück warten Pferde auf uns- gesattelt und geschniegelt. Es geht in die Hügel ringsrum, zu einer Farm und schliesslich nach Tonina selbst. Eine ganz ungewöhnliche Maya-Stätte. Die Gebäude sind an einem Huegel hochgezo-gen; eine Terasse, eine Mauer folgt der anderen. Das besondere: Man kann praktisch alle Mauern hochsteigen (In Deutschland würden da ständig irgenwelche "Verboten!"-Schilder stehen und Trillerpfeifen zu hören sein). So 50-70 Meter geht es da schon hoch. Unten breitet sich dann das ganze Bergland von Chiapas aus. Ausserdem ist mein letztes T-Shirt verschwitzt.

St. Christobal de las Casas (06.12.)

In der Nacht setzte heftiger Regen ein, jetzt (um 13 Uhr) regnet es immer noch. Aufgrund des Wetters und vor allem aufgrund der vielen Topes (steig in die Eisen Alter, sonst zerbröselt es uns...) kommen wir nur langsam vorwärts. In unserem Van haben wir (von vorne ge-sehen) die Business-Class, First Class, Tourist Class und last but not least, da wo ich heute mit Olivia sitze: die Chicken Class. Das Pferd hat nicht halb soviel gebockt wie der Van heute.

Endlich: Eine Lavanderia. Heute nach-mittag gegen 5 Uhr bin ich wieder stol-zer Besitzer einger trockener T-Shirts. Ja! Ich hoffe, das Wetter wird besser, San Christobal de las Casas ist naemlich ziemlich tot im Moment - nicht verwunderlich, die Gehsteige sind so glatt, dass man Schlittschuh laufen könnte.

So dass war's erstmal, das Wetter scheint aufzuklaren, vielleicht gibt's heute doch noch etwas zu sehen.

cu


:-) Peter

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