Hallo allerseits,

letztes Jahr bekam ich von einer frueheren Kollegin einen Reisebericht per Mail aus Neuseeland. Hat mir echt gut gefallen, weshalb ich mich hier mal als Nachahmer betaetige.

19.11. Abendessen am Zocalo

Es sollte ein langer Tag werden. Zwischen dem Laeuten des Weckers im Frankfurter Hotel und dem Ausschalten des Lichtes in Mexiko Stadt sollten 24 Stunden vergehen. (Nebenbemerkung für Insider: Delta ist 'ne nette Fluggesellschaft - solange man nicht mit denen fliegt.) Schon der Anflug auf Mexico Stadt am Abend war spektakulär: ein Lichtermeer ohne Ende. Ohne Ende (und chaotisch) war auch die 12km-Fahrt zum Hotel (Gottlob nur als Beifahrer).

Im Hotel angekommen, habe ich Hunger und gehe auf die Dachterasse im 6. Stock - und prompt verschlägt es mir die Sprache: Der Blick auf den Zocalo (zweitgrößter Platz der Welt) mit der beleuchteten Kathedrale und dem beleuchteten Nationalpalast ist absolut einmalig.

20.11. Mikrofon-Probe am 6 Uhr früh

Die Nacht ist kurz. Nach 5 Stunden Schlaf weckt mich die Mikrofon-Probe. Schliesslich ist heute Revolutionstag und die Hauptveranstaltung findet an eben diesem Zocalo statt: Militärparade, akro-batische Darbietungen, Musik und eine Rede des Präsidenten. Ist einerseits toll. Andererseits: Wie kommt man aus dem Hotel raus, wenn alle Paraden direkt vor der Eingangstür vorbeiführen ?!?!?!

Irgendwann schaffe ich es, mich zum Torre Latinoamericana durchzuschlagen, dem höchsten Wol-kenkratzer Mexikos: Die Sicht aus dem 44. Stock ist einfach toll.

Noch besser ist aber der Blick am späten Nachmittag von der Dachterasse. Ich habe Glück: Heute ist einer der 10 Tage im Jahr ohne Smog. Hinter dem Nationalpalast bauen sich die beiden 5000er, die Schlafende Frau (irgendwas mit ...uatl) und der Popocatepetl auf. Wow! Alleine für diesen Blick hat sich die Reise nach Mexiko schon gelohnt.



21.11. Zerstörte Kulturen

Das Antrophologische Museum, das über alle Indi-genia-Kulturen Mexikos informiert, ist wahnsinnig inte-ressant und mindestens genauso gross und anstren-gend. Erschreckend, was die Europäer da alles zer-stört haben... Ich wollte mir in erster Linie die Maya-Sektion anschauen - geht leider wegen Renovierungs-arbeiten nicht. Zum Museum und zurück geht's per U-Bahn, schnell, preiswert und knalleng (Preisfrage: Wieviel tausend Mexikaner passen in einen U-Bahn-Wagen?)

22.11. Kein Parkplatz - na und?

Am Flughafen übernehme ich meinen Mietwagen, einen Chevy mit Rasenmähermotor. Ganz Geograf, brauche ich erstmal über zwei Stunden, bis ich die richtige Strasse finde. Strassenschilder existieren keine, wenn, doch dann sporadisch und oft falsch... (was gibt's hier zu lachen... glaubt mir da wohl einer nicht?) Gleich als erstes geht es durch die Millionenstadt Nezahualcóyotl, eine ehemalige Müllhalde. Lauter halb verfallene Haeuser, kaum erkennbare Infrastruktur. So ganz wohl fühlt man sich da nicht immer!

Irgendwann habe ich es geschafft und erreiche die ehem. Silberstadt Taxco, die sich ueber mehrere Hügel erstreckt. Es gibt hier nur Einbahnstrassen (Hiiiiiilfe! Warum kommt mir da einer entgegen?), es geht steil rauf und runter, so richtig spannend halt. Lt. Internet und Reiseführer ist mein Hotel leicht zu finden, direkt neben der Kathedrale.

Gefunden habe ich es schon. Aber was macht man, wenn absolut kein Platz ist zum Abstellen des Autos? Man fährt am Hotel vorbei in der Hoffnung, noch einen zu finden. Ha! Nach einer Ehrenrunde (wie gesagt: lauter Ein-bahnstrassen) und 30 Minuten später komme ich wieder beim Hotel vorbei. Immer noch alles voll! Inzwischen bin ich ja quasi Einheimischer. Bleibe also vor dem Hotel mitten auf der Straße stehen, ignoriere das Hupen, gehe rein und frage, wo ich das Auto abstellen kann. Ein Hotelpage kommt mit raus, sperrt das Tor zu einer Scheune auf. Im Haus geht es über mehrere Brücken zwei Etagen nach unten und ich bin das Auto erst mal los. Wie ich da am Sonntag wieder rauskomme? Was interessiert mich das heute?

Hier gibt es keine Militärparade, dafür eine Feria mit Lifemusik. Ich sitze hier in einem Internetcafe, 20 Meter von der Band. Wie war das mit den Anwohnern in der Oberen Stadt in Kulmbach beim Altstadtfest: Selbst schuld, wenn ihr bald ins Bett wollt.

Auch hier gibt es wieder eine traumhaft schöne Dachterasse (mit Swimmingpool) Ja, hier lässt es sich für's erste gut aushalten...

Schöne Grüsse


:-)) Peter

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